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Konflikt und Kompromiss

Agonale Pluralität als Herausforderung der Demokratie

Kontroversen und Konflikte zählen seit je zur Demokratie. Gerade heute ist das nicht verwunderlich. Demokratien sind mit einer Kumulation von großen Herausforderungen konfrontiert. Gleichzeitig pluralisiert sich die Gesellschaft, was sich in einer Vervielfältigung von moralischen Orientierungen, Lebensstilen und politischen Orientierungen niederschlägt. Allerdings verstärkt sich in den letzten Jahren der Eindruck, dass die Kontroversen grundsätzlicher und die Konflikte unversöhnlicher ausgetragen werden.

Es mehren sich die Stimmen, die eine zunehmende Polarisierung und eine abnehmende Fähigkeit und Bereitschaft zum Kompromiss diagnostizieren. Ein Grund für diese Entwicklung könnte in der Zunahme von fundamentalen Konflikten bestehen, die – wie die Kontroversen über die Regelung des Schwangerschaftsabbruchs oder die friedliche Nutzung der Kernenergie – auf tiefgreifenden Dissensen beruhen, bei denen die Konfliktparteien miteinander unvereinbare grundsätzliche Positionen vertreten.

Wir diskutieren die Herausforderung der Demokratie durch solche fundamentalen Konflikte sowie die Möglichkeiten, mit ihnen umzugehen, mit dem Politikwissenschaftler und Demokratieforscher Prof. Dr. Ulrich Willems.