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Warum die Theologie nicht klein und hässlich sein muss

Will man unsere Rede vom befreienden Messias Jesus von Nazareth nicht zur individualistischen Begleitmusik der gegenwärtigen Verhältnisse werden lassen, dann müssen wir uns den heutigen Fragen aufrichtig stellen. Nicht im Sinne eines Rückzugs aus den Auseinandersetzungen dieser Welt, sondern als Versuch einer Neubestimmung und als Gesprächsangebot für viele Andere, die sich wie wir die Frage stellen: »Was tun?« In diesem Sinne glauben wir, dass die Theologie immer noch etwas zum Zustand der Welt zu sagen hat und dass sie als politische und als Befreiungstheologie im Dialog mit anderen Sozial- und Geisteswissenschaften etwas dazu beitragen kann, dass diese Welt ein bewohnbarer Ort für alle Menschen wird. Wir haben das an den Themen von Messianismus und Apokalyptik, der Frage nach dem Verhältnis von instrumenteller und narrativer Vernunft, nach dem Begriff von Solidarität, Fragen zur feministischen Theologie und Subjektwerdung, der Frage nach der Bedeutung von Transzendenz und in der Frage nach gegenwärtigen Orten der Theologie (oder allgemeiner: des kritischen Wissens) im Dialog mit anderen Geistes- und Sozialwissenschaftler:innen in dem Band ausbuchstabiert, den wir an diesem Abend vorstellen.